Nach der Landtagswahl
Die Enttäuschung sitzt natürlich tief. Nach einem gut geführten Wahlkampf, in dem deutlich wurde, dass einige Menschen durchaus von unserem Programm profitiert hätten, ist es frustrierend zu sehen, dass sie uns dennoch nicht ausreichend gewählt haben. Entweder aus Angst davor, dass mit ihrer Stimme für uns keine Regierung abseits der AfD zustande käme oder weil sie ein einziges Thema als wichtiger erachtet haben, als die neun anderen, bei denen wir ihnen hätten helfen können.
Aber nichtsdestotrotz: Wir wurden von 10,4% der Wahlberechtigten in Sachsen gewählt und werden deren Hoffnungen umsetzen. Leider hat es für mich persönlich nicht gereicht. Dafür kämpfe ich jetzt im Stadtrat Radebeul umso mehr für diejenigen, die ihr Vertrauen in mich und unsere Partei gesetzt haben. Das ist versprochen.
Zur Analyse lässt sich aktuell nicht viel sagen. Ja, wir haben wohl einige WählerInnen verloren, weil sie strategisch vorgegangen und ihre Stimme der CDU oder den Grünen gegeben haben. Ja, wir haben auch einige ProtestwählerInnen an die AfD verloren. Aber was nun die tatsächlichen Gründe sind, lässt sich nur schwer ermitteln. Alle Forderungen nach Rücktritten und weiteren personellen Konsequenzen sind verfrüht und schießen am Ziel vorbei.
Für DIE LINKE gilt es jetzt, die Augen auf den Wahlkampf in Thüringen zu richten. Alles weitere sollten wir auf die Wochen und Monate danach verschieben. Natürlich wird es aber im November im Landkreis Meißen einen Kreisvorstand zu wählen geben, der mehr verspricht als der bisherige. Natürlich werden wir, wohl ebenso im November, einen neuen Landesvorstand wählen. Ob sich dort dann auch diejenigen aufstellen lassen, die jetzt lauthals nach Rücktritten fordern, wird spannend sein. Ich wäre interessiert an deren Konzepten.